Den Heiligen Nikolaus feiern wir am Mittwoch, den 6. Dezember 2017 um 17.00 Uhr in Maris Stella.

Anmeldung bis 01. Dezember hier

Alle Informationen, wie auch Möglichkeiten zur Anmeldungen werden rechtzeitig auf dieser Seite bekanntgegeben.

        

Bischof Nikolaus von Myra in der heutigen Türkei lebte im vierten Jahrhundert. In vielen Legenden wird erzählt, wie er den Menschen seiner Heimat geholfen hat: so wirft er in der Nacht drei goldene Äpfel in das Haus dreier Mädchen, um ihnen die Heirat zu ermöglichen. In einer Hungersnot erbittet er von jedem Schiff, das für den Kaiser bestimmtes Korn geladen hat, 100 Scheffel und versichert den ängstlichen Kapitänen, dass durch sein Gebet nichts von der Ladung fehlen werde, was sich auch bewahrheitet.

Wir kennen viele dieser Legenden, aber kennen wir den Heiligen wirklich? Die Frage ist berechtigt, wird er doch heutzutage oft mit dem Weihnachtsmann verwechselt.

In vielen Familien ist Nikolaus am 5. oder 6. Dezember zu Gast: mit Mitra und Stab, einem großen Sack und vor allem einem dicken Buch, aus dem er Positives und Negatives über die Kinder vorträgt, bevor er sie beschenkt. Er scheint geradezu mit den Eltern im Bunde zu sein, wenn er da Gehorsam verlangt. Gehorsam, das meint allgemein, den vorgegebenen Befehlen derer, die es da besser wissen, zu folgen. Steckt aber im Wort Gehorsam nicht „hören“? Nikolaus hört auf das, was die Menschen ihm sagen. Er geht durch seine Stadt, spricht mit den Menschen, nimmt ihre Nöte wahr. Und – davon können wir ausgehen, da er ja Bischof ist – er hört auf das, was Gott ihm sagen will, im Gebet, im Lesen der Bibel. Beide Arten des Hörens, mit den Ohren und mit dem betenden Herzen, verbindet er: nicht nur das materielle Wohl, sondern auch das ganzheitliche Heil der Menschen liegen ihm am Herzen.

So entsteht Gehorsam im doppelten Sinn:

  • gegenüber den Menschen und ihren Bedürfnissen, und
  • gegenüber Gottes Willen für den Menschen, in Gerechtigkeit, Freiheit und Liebe leben zu können.

Wenn am Nikolausabend die Kinder zum Gehorsam aufgefordert werden, dann vielleicht in diesem doppelten Sinn, der auch für uns Erwachsene gelten kann:

  • Hören zu lernen auf das, was die Menschen sagen,
  • Hören zu lernen auf das, was Gott mit ihnen und der Welt vorhat und in diesem Hören handeln in einer Welt, die Frieden, Gerechtigkeit und Liebe nötig hat.

So gesehen ist Bischof Nikolaus kein „Weihnachtsmann“, dem man alles vormachen kann. So gesehen ist der Heilige ein Mut-Macher für eine gerechtere Zukunft.